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Gefühle sind Natur pur

Aktualisiert: 25. Jan. 2022

Gefühle sind Natur pur oder

Aufhören und Anfangen


Aufhören, das Gesicht zu wahren

Anfangen, Gefühle zu offenbaren

aufhören mit der Maskerade

Gefühle sind viel zu schade

sie zu verdecken

sie zu verstecken

Gefühle sind Natur

Natur pur

Aufhören vor den Gefühlen davon zu laufen

sich von ihnen frei zu kaufen

sie zu betäuben

sich gegen Gefühle zu sträuben

Gegen sie zu kämpfen, sie zu vertreiben

hieße, sich an ihnen wund reiben

und das Innere zu verletzen

Anfangen, ihr Sein zu schätzen

allein es heißt, genau hinzusehen

und zu verstehen

wie es sich mit den Gefühlen verhält

in unserer Innenwelt

Gefühle sprechen für sich

manchmal süß, manchmal bitterlich:

„Trau dich, uns zu spüren

weil - dann öffnen sich dir Türen

Wir Gefühle haben ein gutes Gespür

für das Wider und das Für

für das Ob und Wann

für das Halt und das Voran

Wir fühlen, was dir gut tut und was nicht

was zu dir passt, was dir entspricht“

Manchmal tun Gefühle ziemlich weh

doch Gefühle sind OK

Sie wollen uns nicht des Glücks berauben

wie wir es glauben

Sie wollen uns schützen

uns bewegen, auf gute Wege leiten, unterstützen

darum trauen sich die Gefühle, die Seele zu schütteln

sie wachzurütteln

ihr zu zeigen, dass etwas nicht stimmt

etwas den Atem nimmt

Aufhören, das Gesicht zu wahren

Anfangen, Gefühle zu offenbaren



Aufhören Gefühle weg haben zu wollen

Anfangen, Gefühlen Aufmerksamkeit zu zollen

Es kostet Kraft, Gefühle nicht preiszugeben

Kraft, die wir brauchen für das Leben

Gefühle sind Natur

Natur pur

Freude will sich nicht scheuen

sich zu freuen

Sie will ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen

Freude will jubeln, tanzen und singen

Freude will aus tiefster Seele lachen

Luftsprünge machen

Purzelbäume schlagen

Freude will nicht um Erlaubnis fragen

Und wie ist es mit der Liebe

Wär es nicht allzu traurig, wenn sie ungelebt bliebe

Liebe, sie will sich entfalten

das Geliebte zärtlich in den Armen halten

Sie hat doch nur dies eine Leben

sich hinzugeben

Und so fleht sie:“ Du darfst mich nicht verstecken

in irgendwelchen Herzensecken

steh zu dem, was dein Herz lieben will

sprich es aus, bleib nicht still"

Aufhören, Gefühle weg haben zu wollen

Anfangen, Gefühlen Aufmerksamkeit zu zollen




Aufhören, zu denken, Gefühle stören

Anfangen, Gefühle nicht mehr zu überhören

Gefühle sind Natur

Natur pur

Traurigkeit will zu Wort kommen, will ihre Tränen weinen

nur im Licht kann ihr Gold scheinen

Sie seien ein Zeichen von Schwäche, nichts mehr als ein Vorurteil

Jede Träne ist Stärke, Reichtum, Trost und Heil

weil sie davon erzählt

was zu viel ist und was fehlt

Verborgen machen Tränen sich heimlich, still und leise

auf ihre eigene Reise

Alle Wasser suchen sich ihren Weg

das ist ihr Privileg

Tränen ungeweint, liegen mächtig schwer auf dem Herzen

bereiten ihm, der Seele und dem Leib Druck und Schmerzen

„Komm“ sagt die Traurigkeit

„dies ist unsere Zeit

lass uns in Tränen zerfließen

und Frieden schließen

mit dem Jetzt, mit dieser Gegenwart

mit seiner wehmütigen Art

Sei natürlich, sei bedrückt, verzweifelt, verwirrt

doch bitte glaub, es wird, es wird"

Aufhören, zu denken, Gefühle stören

Anfangen, Gefühle nicht mehr zu überhören




Anfangen Gefühle gutzuheißen

Aufhören, sich zusammenzureißen

und so zu tun, als ob nichts wär

Gefühle kommen nicht von ungefähr

Gefühle sind Natur

Natur pur

Die Angst, sie ist nicht Gegner, nicht Feind

auch wenn es manchmal so scheint

„Ich will nichts mehr, als dich vor allen Gefahren

bewahren“, spricht die Angst

"dein Leben, ich behüte es wie die größte Kostbarkeit

darauf schwör ich jeden Eid“

Jede kleinste Bedrohlichkeit will sie vermeiden

allein damit wir nicht leiden

“Fort will ich dich von aller Unsicherheit führen

du sollst dies bange Zittern nicht spüren“

Doch manchmal meint die Angst es einfach zu gut

schwächt mit ihrer übergroßen Beschützernatur unseren Mut

weil sie Wege als zu gefährlich einstuft

und so von dem Leben das wartet, fort ruft

Ängstliches Unbehagen

das ist ganz natürlich in gewissen Lebenslagen

doch beizeiten kann die Angst kaum aufhören, uns zu warnen

uns mit düsteren Zukunftsbildern zu umgarnen

Solange kann sie an unserem Wollen nagen

bis wir Schritte nicht mehr wagen

Ganz ungewollt passiert ihr, dass sie das Leben einengt

Lebensfreude verdrängt

wir uns selbst kaum noch vertrauen

wir Angst vor der Angst aufbauen

Dann ist es an uns, die Angst neu zu betrachten

sie als Freund zu achten

sich ihrer nicht mehr zu schämen

sie liebevoll an die Hand zu nehmen

mit ihr gemeinsam loszugehen

und das Jetzt erleben, erspüren, hören und sehen

Anfangen Gefühle gutzuheißen

aufhören, sich zusammenzureißen


Aufhören, Gefühle zu verschmähen

Anfangen, Gefühle anzusehen

Auch all diese anderen Emotionen

die beizeiten in uns wohnen

Wut, Neid

Ärger, Einsamkeit

Und in mancher Minute

ist einem einfach nur seltsam zumute

kaum zu beschreiben

dieses lärmende Gefühlstreiben

Gefühle sind Natur

Natur pur

Doch warum sind Gefühle so laut?

Warum gehen sie unter die Haut?

Sie wollen nichts mehr, als uns aufwecken

damit wir unsere eigenen Bedürfnisse checken

Sie mahnen:“Du, mein lieber Mensch, gib auf dich gut Acht

sieh genau hin, was das Leben mit dir macht

schau was zu viel ist, was dir fehlt

schau was wirklich für dich zählt“

Gefühle sind für uns da

sie brauchen nur das kleine Wort Ja

und schon wirken sie auf ihre ganz natürliche Weise

sanft, zart, mild, leise

laut, drängend, wild, unnachgiebig

und das heißt einzig dies: Du mein lieber Mensch, dich liebe ich

Aufhören, Gefühle zu verschmähen

Anfangen Gefühle anzusehen



Aufhören, Gefühle zu verschweigen

Anfangen, Gefühle zu zeigen

Nicht mehr zerrissen sein

zwischen Wahrheit und Schein

Aufhören, außen ein anderer zu sein als innen

tief drinnen

Aufhören, Gefühle wegzudrücken

stattdessen sie in ihr ureigenes Licht rücken

und erkennen, dass sie nicht anders sind

als Regen, Sonnenschein und Wind

nicht anders als die Jahreszeiten

mit ihren hellen und weniger hellen Seiten

Alle Wetter kommen, bleiben und gehen wieder

singen ihre guten und kargen Lieder

"Wie dieser Erdenlauf, ist jedes Gefühl naturgegeben"

versichern die Gefühle:"wir gehören dazu zum Menschenleben

jedes Gefühl ist die natürlichste Sache der Welt

wenn du ihm erlaubst, dass es seine Natürlichkeit behält"

Den Widerstand beenden

sich den Gefühlen zuwenden

Ihnen ihr Sein lassen

auch wenn sie nicht in den Lebensmoment passen

nur so können sie ganz natürlich ihren Gang gehen

Es heißt zu verstehen

Gefühle sind Energie und diese will fließen

Gefühle zulassen heißt mit dem Leben Frieden schließen

Aufhören, Gefühle zu verschweigen

Anfangen, Gefühle zu zeigen



Gefühle sind ganz natürlich, sie gehören zur Natur des Menschseins dazu. Sie sind naturgegeben. Warum gehen wir dann so oft nicht natürlich mit ihnen um? Wir lassen sie nicht zu, sträuben uns geradezu gegen sie. Gefühle werden verdrängt, heruntergeschluckt, betäubt, bekämpft. Warum? Weil sie unangenehm sind und wehtun. Weil wir glauben, sie könnten andere stören. Oder weil wir fürchten, dass jemand nicht versteht oder über uns lachen könnte. Gefühle könnten als Schwäche ausgelegt werden. Und wir wollen doch schließlich stark, belastbar und unerschütterlich sein. Dabei meinen es die Gefühle gut, sie haben ein feines Gespür dafür, was uns gut tut, und was nicht, was zu uns passt und was nicht. Und sie schützen und helfen, klar zu sehen, wenn wir sie lassen. Sie wollen uns ermahnen, genau hinzuschauen. Sie wollen uns wachrütteln, dass wir erkennen, dass etwas nicht stimmt. Wäre es da nicht gut, anzufangen die Gefühle gutzuheißen, sie zu lassen? Wäre es da nicht gut, damit aufzuhören, sich zusammenzureißen und so zu tun, als ob nichts wär? Gefühle kommen nicht von ungefähr. Gefühle sind Natur…

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