Es wagen
Brücken zu bauen
zwischen den Herzen
die auf leisen Sohlen
sich entfernten
entfremdeten
vor lauter Angst
hart wurden
hart, winterstreng, herb
bitterlich, kaltherzig beinah
die verloren nun dastehen
einsam irgendwie
leblos nahezu
in ihrer eigenen Sicht
Es wagen
Brücken zu bauen
zwischen diesen Herzen
so wie der Frühling
zwischen Winter und Sommer
auf alle Gefahren hin
Es wagen
Brücken zu bauen
zwischen den Ängsten
den Standpunkten
Es wagen
die eisigen Gräben
zu überbrücken
und Vertrauen auszusäen
dass Sehnsucht aufbricht
sich entgegenzukommen
dass Bereitschaft gedeiht
wieder zuneigend zu werden
würdigend, wohlwollend
und Lust sprießt
sich wieder einzulassen auf das Du
ganz neu sich zu begegnen
frühlingsfrisch beherzt
dass Gemeinsinn wieder aufblüht
und Früchte trägt
Es wagen
Brücken zu bauen
dass Leben sich wieder entfaltet
dass die Herzen
sich heraus trauen
aus winterlich eintöniger Enge
dass sie sich auftun
und eingestehen
die Herzenswärme
die eigene und die des Anderen
das nährende, bereichernde Ergänzen
so schmerzlich zu vermissen
dass die Herzen
sich öffnen
für andere Wahrheiten
für andere Ängste
und die Gedanken sich weiten
ihr schwarz-weißes Bild bunt übermalen
so wie der Frühling das Land
Es wagen
Brücken zu bauen
Verbindendes wieder zu entdecken
eine gesunde Mitte zu finden
in der jeder seinen Grund hat zu sein
in seiner ganz eigenen Art
Auf alle Gefahren hin
sich gemeinsam
dem Guten verschreiben
und dem Schönen
dass Freude wieder grünt
und Liebe wieder blüht
Es wagen
Brücken zu bauen
von Winter zu Sommer
so wie der Frühling
mit all deinen guten Mächten wirken
dass Eise schmelzen
dass Herzen weich wieder werden
blütenweich und sanft und lieblich
mild, warmherzig, besonnen
und sie miteinander
in eine herzerwärmende
Zukunft hinein wachsen
so wie der Frühling
auf alle Gefahren hin
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