allen Normen folgsam folgend
aller Welt gerecht
jedem Du treu ergeben
selbstlos wie erwartet
gestartet
Erwartungen zu erfüllen
wem zu gefallen
wem zum Beweis
dem inneren Rebell siegreich widersetzt
unterdrückt den mahnenden Druck
mit unbarmherziger Strenge
in die Enge gedrängt das zartzarte Herz
wahre Gefühle ihm ausgetrieben
diese Störenfriede
so wie es sich gehört
die feinfeine Seele mit Füßen getreten
bis in den tiefsten Grund
jeder Aufschrei verstummt
das zartsinnige Selbst untergraben
das Kostbarste aufs Spiel gesetzt
im unmenschlichen Lebenswettlauf
rennen, mithalten
kämpfen, siegen
um welchen Preis
wer und was zu werden
wer und was zu sein
eine erfolgsgekrönte
schillernd leblose Gestalt
sie hetzt erbittert durch die Zeit
fieberhaft das Gesicht zu wahren
ehrenvoller Siegeszug in die Verlorenheit
er findet sich wieder
der atemlose Sieger
in herrschender Enge
in mächtigstem Dunkel
auf tieftiefstem Grund
kaum kann er es fassen
kaum kann er es fassen
es fühlt sich an
als käme er nach Haus
es erleuchtet ihn in dieser Finsternis
sein ureigenes Licht
belebt ihn neu
beseelt nun wieder
und beherzt startet siegesgewiss
der wieder menschgewordene Mensch
seinen ganz eigenen Lebenslauf
sich selbst treu ergeben
seinem zartfeinen Selbst gerecht
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