unbestreitbar ein Wagnis
sich der Liebe hinzugeben
glaubend
hoffend
und doch ohne eine leise Ahnung
ob diese Liebe bleibt
ob sie groß bleibt und tief
ein Wagnis für diese Zwei
die sich zusammenschließen
herzklopfend
mit all dem Hab und Gut
ihrer Herzen und Seelen
den Schätzen ihrer Erfahrungen
mit all ihren Eigenwilligkeiten
den eigentümlichen Eigenarten
ihren eigensinnigen Geistern
und jedweden Fraglichkeiten
ein mutiges Ding
dieses sich Hineingeben
in das Warum des Anderen
dieses sich Einlassen
Wichtigstes zu sein
Lebensgrund zu sein
nicht mehr nur allein
für sich selbst gut zu sorgen
wagemutig diese Zwei
die auf alle Gefahren hin
erleben wollen, wie es ist
ein Wir zu sein
Eins zu sein
gleichwohl Zwei zu bleiben
fürwahr kühn
die Liebenden
weil
Liebe ist kein Ding nur
für sonnige Tage
Liebe will leben
sich beweisen
in allen Wettern
und Liebe braucht viel
viel Obacht, Geduldigkeit
Offenheit, Verzeihen-Können
Verbundenheit wie Freiheit
und Güte braucht sie
viel Güte und Großherzigkeit
zärtlich wärmende Arme
zahllose zweisame Stunden
dass sie nicht einsam wird
sich nicht verliert
irgendwo, irgendwann
kühn fürwahr diese Liebenden
die wissen
es nicht zu vermögen
dem Anderen die Sterne
vom Himmel zu holen
und es doch irgendwie tun
die wissen
nicht alles Weh und alle Sehnsucht
des Anderen stillen zu können
und es doch irgendwie tun
die sich trauen
dem Geliebten die Augen zu öffnen
dass er nicht blind bleibt
für seinen blinden Fleck die sich trauen
auf den Anderen Alles zu setzen
die Liebe ein Wagnis für und für
Zwei eigene Köpfe
Herz in Herz
mit größter Lust
unbedingter Neugier
und leichtem Sinn
unterwegs
im Leben
in diesem Unvorhersehbaren
Zwei unterwegs
nichts erwartend
das Beste gebend
wechselseitig
sich zu berühren, zu bewegen
zu begeistern, zu besänftigen
sich gut zu tun
Ruheort dem Anderen zu sein
beizeiten
und Halt und Licht und Atem
Zwei unterwegs
sich auseinanderzusetzen
für sich selbst einzutreten
um für den Anderen einzustehen
Zwei unterwegs
wieder und wieder
sich selbst genügend
in eigene, freie Räume sich zu begeben
wo Liebe
still und heimlich an Tiefe gewinnt
Vertrauen an Größe
Verbundenheit an Dichte
sich zurückzuziehen ins Ich
um nicht Gefahr zu laufen
Liebe einzuengen
um dann
sehnsüchtig geworden
zurückzukehren ins Wir
zurückzukehren zu jenem Eigensinnigen
der seinen Glauben
Tag um Tag
so eigenwillig dir schenkt
zu jenem eigentümlich Eigenartigen
der so eigenwillig dich bestärkt
in deinem Du
in deinem So-sein
in deinem Wachsen
heimzukommen ins Wir
wo diese Zwei
gegebenenfalls
möglicherweise
leise, ganz leise nun erahnen können
diese Liebe, sie will bleiben
unter allen Umständen
größer werden noch als groß
tiefer noch als tief
unbestreitbar ein lohnendes Wagnis
die Liebe
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