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Wagnis Liebe

Aktualisiert: 8. Okt. 2022

unbestreitbar ein Wagnis

sich der Liebe hinzugeben

glaubend

hoffend

und doch ohne eine leise Ahnung

ob diese Liebe bleibt

ob sie groß bleibt und tief

ein Wagnis für diese Zwei

die sich zusammenschließen

herzklopfend

mit all dem Hab und Gut

ihrer Herzen und Seelen

den Schätzen ihrer Erfahrungen

mit all ihren Eigenwilligkeiten

den eigentümlichen Eigenarten

ihren eigensinnigen Geistern

und jedweden Fraglichkeiten



ein mutiges Ding

dieses sich Hineingeben

in das Warum des Anderen

dieses sich Einlassen

Wichtigstes zu sein

Lebensgrund zu sein

nicht mehr nur allein

für sich selbst gut zu sorgen

wagemutig diese Zwei

die auf alle Gefahren hin

erleben wollen, wie es ist

ein Wir zu sein

Eins zu sein

gleichwohl Zwei zu bleiben



fürwahr kühn

die Liebenden

weil

Liebe ist kein Ding nur

für sonnige Tage

Liebe will leben

sich beweisen

in allen Wettern

und Liebe braucht viel

viel Obacht, Geduldigkeit

Offenheit, Verzeihen-Können

Verbundenheit wie Freiheit

und Güte braucht sie

viel Güte und Großherzigkeit

zärtlich wärmende Arme

zahllose zweisame Stunden

dass sie nicht einsam wird

sich nicht verliert

irgendwo, irgendwann

kühn fürwahr diese Liebenden

die wissen

es nicht zu vermögen

dem Anderen die Sterne

vom Himmel zu holen

und es doch irgendwie tun

die wissen

nicht alles Weh und alle Sehnsucht

des Anderen stillen zu können

und es doch irgendwie tun

die sich trauen

dem Geliebten die Augen zu öffnen

dass er nicht blind bleibt

für seinen blinden Fleck die sich trauen

auf den Anderen Alles zu setzen

die Liebe ein Wagnis für und für



Zwei eigene Köpfe

Herz in Herz

mit größter Lust

unbedingter Neugier

und leichtem Sinn

unterwegs

im Leben

in diesem Unvorhersehbaren

Zwei unterwegs

nichts erwartend

das Beste gebend

wechselseitig

sich zu berühren, zu bewegen

zu begeistern, zu besänftigen

sich gut zu tun

Ruheort dem Anderen zu sein

beizeiten

und Halt und Licht und Atem

Zwei unterwegs

sich auseinanderzusetzen

für sich selbst einzutreten

um für den Anderen einzustehen

Zwei unterwegs

wieder und wieder

sich selbst genügend

in eigene, freie Räume sich zu begeben

wo Liebe

still und heimlich an Tiefe gewinnt

Vertrauen an Größe

Verbundenheit an Dichte

sich zurückzuziehen ins Ich

um nicht Gefahr zu laufen

Liebe einzuengen

um dann

sehnsüchtig geworden

zurückzukehren ins Wir

zurückzukehren zu jenem Eigensinnigen

der seinen Glauben

Tag um Tag

so eigenwillig dir schenkt

zu jenem eigentümlich Eigenartigen

der so eigenwillig dich bestärkt

in deinem Du

in deinem So-sein

in deinem Wachsen

heimzukommen ins Wir

wo diese Zwei

gegebenenfalls

möglicherweise

leise, ganz leise nun erahnen können

diese Liebe, sie will bleiben

unter allen Umständen

größer werden noch als groß

tiefer noch als tief

unbestreitbar ein lohnendes Wagnis

die Liebe


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